Albertus Magnus
Albert der Große (1200-1280) besitzt als Philosoph, Theologe und Naturwissenschaftler einen einzigartigen Rang.
Seine Auseinandersetzung mit den Quellen antiker, jüdischer und islamisch-arabischer Wissenschaft öffnete der westlichen Welt eine Kultur wissenschaftlicher Weltsicht in Verbindung mit dem christlichen Glauben.
Die Stadt Köln war zentrale Wirkungsstätte für Alberts europaweite Tätigkeit. Bis heute ist „Alberto di Cologna“ (Dante) der bedeutendste Gelehrte Kölns.
Nach Studium in Padua, Eintritt in den Dominikanerorden und Professur in Paris leitete er ab 1248 das von seinem Orden in Köln neu gegründete Studium generale.
Das durch Alberts neues Konzept einer ‚Bildung durch Wissenschaft’ geprägte Studium generale wurde zum Wegbereiter für die Gründung der Kölner Universität im Jahr 1388 durch die Stadt Köln.
Albert legte so den Grundstein für die Entwicklung Kölns zu einem weltweit ausstrahlenden Zentrum universitärer Bildung, wissenschaftlicher Forschung und kulturellen Lebens.
Für die Kölner Bürgerschaft wurde Albert zum gesuchten Ratgeber und Friedensstifter. Durch den „Kleinen Schied“ und den „Großen Schied“ in der Auseinandersetzung zwischen Stadt und Erzbischof beeinflusste er nachhaltig die politische Entwicklung Kölns und seiner bürgerschaftlich geprägten Kultur.
1280 starb Albert in Köln. Sein Grab befindet sich heute in der Krypta der romanischen Kirche St. Andreas.
So wie die beiden kostbaren Autographen Alberts des Großen aus dem Schutt des zusammengestürzten Kölner Stadtarchivs gehoben werden mussten, müssen Albert und sein Werk insgesamt durch die Kölner Bürgerschaft wieder entdeckt werden.
Mit Albert stoßen Köln und die ganze Kölner Region auf das einzigartige kulturelle Tiefenprofil der Stadt.
Deshalb wurde der steuerlich als gemeinnützig anerkannte Förderkreis Albertus-Magnus-Stiftung e.V. gegründet, der vor allem zwei Aufgaben verfolgt:
- die Sicherung von Alberts Werk und die Förderung der kritischen Gesamtausgabe („Editio Coloniensis“)
- die Wiedergewinnung Alberts und seiner großen Bedeutung für Köln durch die Kölner Bürgerschaft.
Die kulturelle Identität einer Stadt und einer Region verkörpert sich stets in historischen Schlüsselgestalten.
Deshalb ist es an den Bürgern und Bürgerinnen der Stadt, das kulturelle Profil Kölns in seiner internationalen Bedeutung neu zur Geltung zu bringen. Dazu bedarf es dringend eines breit angelegten Engagements, für das kein besserer Brennpunkt gefunden werden kann als Person und Werk Alberts des Großen.
Die „Editio Coloniensis“, die Kritische Gesamtausgabe der Werke Alberts des Großen, wird von dem durch das Erzbistum Köln 1931 gegründeten Albertus-Magnus-Institut herausgegeben. Bislang konnte in aufwendiger Arbeit etwa die Hälfte von Alberts epochemachenden Werken durch das Institut in einer wissenschaftlich zuverlässigen Ausgabe aus den Handschriften verfügbar gemacht werden.
Wie nie zuvor müssen wir uns unserer geistesgeschichtlichen Wurzeln versichern und den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Kultur leisten. Eine vollständige Erschließung von Alberts Werk und die Erforschung seiner wegweisenden Leistung für das Verständnis der Moderne sind deshalb unverzichtbar.
2006 wurde die Albertus-Magnus-Stiftung errichtet zur Unterstützung der Arbeit des Albertus-Magnus-Instituts. Sie soll das zügige Erscheinen der noch ausstehenden Bände der „Editio Coloniensis“ befördern.
Der Förderkreis will durch eine bürgerschaftliche Initiative zur Unterstützung der Albertus-Magnus-Stiftung die kulturellen Wurzeln Kölns neu beleben und so dem städtischen Bewusstsein neue Impulse verleihen.